Welche Jahreszeit eignet sich für eine Bergtour?
Abgesehen von der Regenzeit im April und Mai und während der kurzen Regenfälle im November kann man den Berg fast das ganze Jahr über besteigen. Besonders in den europäischen Sommermonaten von Mitte Juni bis Ende Oktober herrscht in Tansanias Norden bestes Wanderwetter. Das heißt, im Tal tagsüber um 20-25 Grad Celsius, nachts deutlich unter 20°. Je höher man kommt, umso kälter werden vor allem die Nächte. Ganz oben auf dem Dach Afrikas, dem schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo, herrscht Dauerfrost bei deutlich zweistelligen Minustemperaturen. Auch die Monate Januar bis März eignen sich für eine Bergtour, es ist dann vor allem nachts etwas wärmer im Land. In der kleinen Regenzeit von November bis Mitte Dezember sind weniger Gäste in Tansania.

Wer kann die Tour in Angriff nehmen? 
Die Kletterei ist durchaus eine Herausforderung und nicht ganz risikofrei, kann aber von jedem einigermaßen fitten Menschen geleistet werden. Und das ist dann eine bleibende Erfahrung! Der jüngste Wanderer, der es geschafft hat, war sieben Jahre alt, der älteste achtundsiebzig! Tausende von Leuten wandern die Strecke bis zum Gipfel jedes Jahr, aber es gibt am Berg  Trails, die weniger stark frequentiert sind, und auch Aufstiege, die nur für geübte Bergsteiger geeignet sind.

Kilimandscharo-Trekking
Der Kilimandscharo gehört also zu den wenigen Bergen dieser Höhe, die ohne bergsteigerische Vorkenntnisse und Fähigkeiten bewältigt werden können. Dies soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass eine gute körperliche Fitness und Kondition für Tagesetappen von vier bis sechs Stunden Gehzeit erforderlich sind. Absolute Trittsicherheit, auch im feuchten und rutschigen Gelände, ist insbesondere Voraussetzung, wenn Sie über eine andere, als die Marangu Route aufsteigen. Toleranz und Kameradschaft sowie ein gutes Maß an Flexibilität sind weiterhin die grundlegende Basis für eine gelungene Reise.
Es gibt grundsätzlich acht Trekkingrouten oder besser Varianten, um den Gipfel zu erreichen. Die gängigsten sind die nach ihrem jeweiligen Startort benannten Routen Marangu, Machame und Rongai.

Durch Klicken auf die Routen kommen Sie direkt zur jeweiligen Reisebeschreibung mit Detailangaben zu den Tagesetappen

 

Die Marangu Route (auch etwas despektierlich Coca-Cola Route genannt) verfügt über sehr gute Wegverhältnisse und weist die geringste Steilheit auf. Im Gegensatz zu den übrigen Routen, wird hier in einfachen Berghütten anstatt im Zelt übernachtet. Somit bietet die Marangu Route die höchste Gipfelchance und ist der beliebteste Weg auf den Kibo. Da man auf der gleichen Route auf und absteigt, ist allerdings regelmäßig mit entgegenkommenden Gruppen zu rechnen.

Die Machame Route ist sicherlich die landschaftlich schönste Aufstiegsroute und gewährt immer wieder spektakuläre Ausblicke auf das Gipfelmassiv. Sie verläuft überwiegend an der niederschlagsreicheren Luv-Seite des Berges, wo der Regenwaldgürtel breiter und üppiger wächst als sonst. Die Route ist steiler und konditionell anspruchsvoller als etwa Marangu oder Rongai und wird daher gerne als Whiskey Route bezeichnet. Der Abstieg erfolgt über die Mweka Route.

Die Lemosho Route beginnt an der wenig begangenen Westseite des Berges. Ab der dritten Etappe verläuft die Route parallel zur Machame Route. Da diese Camping-Route eine längere Wanderdistanz aufweist, sollten mindestens sieben Tage veranschlagt werden.

Die Rongai Route wird eher selten begangen. Sie startet an der kenianischen Grenze und verläuft an der trockenen Nord-Ost-Seite des Berges. Der Waldgürtel ist hier nur sehr schmal ausgebildet und erlaubt weite Aussichten Richtung Kenia und Kibo Massiv. Der Abstieg erfolgt über die Marangu Route, allerdings wird auch dort im Zelt übernachtet.

Wichtige Hintergrundinformationen zum Kilimandscharo Trekking

Höhenanpassung und Höhenerkrankung
Nahezu jeder Bergwanderer am Kilimandscharo wird die Höhe und die damit einhergehende dünnere Luft spüren. Genau genommen sind dies schon die ersten Anzeichen einer milden Form der Höhenkrankheit. Die Symptome beginnen mit leichten Kopfschmerzen, Leistungsabfall, Appetitlosigkeit und Übelkeit. Jeder Mensch reagiert verschieden empfindlich auf die zunehmende Höhe und sportlich Durchtrainierte sind genauso gefährdet wie „kette-rauchende“ Nichtsportler. In den meisten Fällen bleiben die Symptome aber so schwach, dass kein Abbruch nötig wird. Wenn es zu unangenehm wird, hilft nur der Abstieg. In niedrigeren Lagen verschwinden die Symptome rasch von selbst. Neben ausreichend Zeit zur Akklimatisation (Extra-Tag) ist langsames Gehen der beste Rat.

Träger und Führer
Seit 1993 ist die Begleitung durch einen Führer Voraussetzung für eine Bergbesteigung.
Bei größeren Gruppen begleiten mehrere Führer, so genannte Assistant Guides, die Gruppe. Sollten Teilnehmer die Besteigung abbrechen müssen, ist somit eine individuelle Betreuung sichergestellt, ohne dass der Aufstieg der übrigen Bergsteiger beeinträchtigt wird. Für den Transport der Ausrüstung organisiert der Führer nach Aufwand die benötigten Träger (Porter). Diese steigen getrennt von der eigentlichen Gruppe auf und haben das Camp somit meist schon vorbereitet, wenn die Gäste eintreffen. Für die Zubereitung der Mahlzeiten ist in der Regel ein Koch zuständig, der die gesamte Mannschaft versorgt. Bei größeren Gruppen steht dem Koch ein Kellner (Waiter) zur Seite. Bei einer Gruppe von fünf Teilnehmern kommt inkl. Guide, Koch und Trägern schnell eine Expeditionsmannschaft von 18 -20 Personen zusammen.
Für unser europäisches Verständnis ist es ungewohnt, mit solch einem Tross zu reisen. Sieht man aber vor Ort, wie viel Material mitgenommen werden muss, so relativiert sich die Anzahl der Begleiter schnell. Denken Sie auch daran, dass die Beschäftigung als Guide, Koch oder Träger bei den Einheimischen sehr beliebt ist und eine der wenigen Möglichkeiten darstellt, direkt vom Tourismus zu profitieren.

Trinkgelder und Bergmannschaft
Nach der Besteigung sind Trinkgelder für alle Mitglieder der Bergmannschaft üblich. Sehen Sie hier die Richtwerte bezogen auf die gesamte Reisegruppe (nicht pro Teilnehmer), die Sie im Reisebudget berücksichtigen sollten:

  • Guide: 12-18 USD pro Tag
  • Assistant Guide: 8-12 USD pro Tag
  • Koch:  8-10 USD pro Tag
  • Kellner: 7-9 USD pro Tag
  • Träger:  6-7 USD pro Tag

Hier in der Übersicht am Beispiel der Machame-Route

Machame Route 7 Tage / 6 Nächtetägliche RateTageTotal
Bergsteiger5
Head Guide 3157315 USD
Assistant110770 USD
Koch19763 USD
Kellner18756 USD
Träger12 – 1467504 – 588 USD
Gesamt18 – 201008 – 1059 USD
Pro Bergsteiger ca.202 USD

Gebrauchte Ausrüstungsgegenstände sind übrigens auch sehr willkommene Geschenke.

Ein offenes Wort zur Preisgestaltung

Warum ist eine Kilimandscharo-Besteigung bei Abenteuer Tansania im Schnitt 200 € teurer als beim günstigsten Vergleich?

  • Wir bieten nur sogenannte ‘semi-luxury climbs’ an, das heißt, wir haben immer ein Speise- und Aufenthaltszelt dabei, so dass man nicht im Freien oder in seinem kleinen Schlafzelt abends sitzen und essen muss. Das ist vor allem in höheren Lagen sehr angenehm.
  • Generell wird nur sehr gute Ausrüstung gestellt, das beinhaltet z.B. winddichte Zelte und regendichte Packsäcke.
  • Wir haben immer Campingmöbel, d.h. Stühle und Tische dabei.
  • Weiterhin führen wir ein eigenes Toilettenzelt und eine Campingtoilette mit, so dass unsere Gäste nicht auf die öffentlichen Anlagen angewiesen sind.
  • Dies alles bedingt natürlich mehr Träger und die für die Träger anfallenden Kosten.
  • Bei uns gibt es gutes, vernünftiges Essen, das nicht abzählt und limitiert ist (s.u.).
  • Wir halten die allgemein gültigen Regeln, vor allem was Anzahl der Träger und Gepäckhöchstgrenzen der Träger betrifft, ein. Wir umgehen nicht die Höchstgrenzen durch Zahlung von Schmiergeldern am Gate, wie es leider Gang und Gäbe ist. (Wir bedauern, das erwähnen zu müssen).
  • Dem gesamten Personal stehen ebenso ausgewogene Speisen zur Verfügung wie unseren Gästen.
  • Generell bemühen wir uns redlich, die Grundlagen des sozialverträglichen Tourismus einzuhalten. Das gelingt uns weitestgehend. So gut es in Tansania eben geht.
  • Die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlöhne werden streng eingehalten.
  • Alle Mitglieder der Bergteams werden ordentlich mit guter Kleidung, gutem Schuhwerk und selbstverständlich auch mit guten Zelten versorgt.
  • Alle Teammitglieder werden zum Arbeitseinsatz an die Gates gebracht und müssen keine Essenskosten rückvergüten.
  • Bei Krankheit wird dafür gesorgt, dass das Teammitglied nach unten gebracht und vom Gate auch nach Hause oder ins Krankenhaus transportiert und nicht am Gate abgeladen wird.
  • Natürlich sind alle Teammitglieder krankenversichert und arbeiten angemeldet.
  • Alle Teammitglieder werden nach einem rotierenden System regelmäßig eingesetzt und müssen nicht den Headguide (der für die Teamzusammenstellung zuständig ist) ‘bezahlen’, um ‘dran’ zu kommen.
  • Der Headguide führt ein Funkgerät mit sich, so dass er im Notfall rasch Hilfe holen kann und nicht auf das löchrige oder gar nicht vorhandene Mobilnetz angewiesen ist.

Ausrüstung und Kleidung
Ohne die richtige Ausrüstung kann jede Bergtour schnell zur Tortur werden, dies gilt natürlich auch für den Kilimandscharo. Während es am Parkeingang noch tropisch warm ist, herrschen am Gipfel Temperaturen von -20°C und darunter. Daher ist das so genannte Zwiebelsystem, also mehrere Kleidungsschichten übereinander, ideal um sich den jeweiligen Klimaverhältnissen anzupassen. Eine komplette Ausrüstungsliste senden wir Ihnen automatisch nach der Buchung zu. Insbesondere bei Routen mit Zeltübernachtung ist ein warmer Schlafsack obligatorisch. Dieser sollte von guter Qualität sein und einen realistischen Komfortbereich von -12°C besitzen. Sie als Bergsteiger brauchen selber nur das nötigste im Tagesrucksack zu tragen. Den Transport des weiteren Gepäcks übernehmen die Porter. Die Ausrüstung muss in Reisetaschen, Trekking-Rucksäcken oder Seesäcken verpackt sein und sollte ein Gewicht von 12 kg nicht überschreiten. Koffer oder Reisetaschen mit Rollsystem können von den Portern nicht transportiert werden. Wir empfehlen, den Inhalt Ihrer Taschen zusätzlich separat in Plastiktüten oder Säcken zu verpacken und so gegen Feuchtigkeit zu schützen. Weiteres Safari- oder Strandgepäck kann deponiert werden.

Verpflegung am Berg
Frühstück: Frische Früchte, Rührei oder Omelette, Toast, Margarine, Erdnussbutter, Marmelade, Porridge (Haferbrei), Milch-, Kakao- und Kaffeepulver, Schwarztee
Mittagessen: Frische Früchte oder Gemüse, Sandwiches, gekochte Eier, Hühnchen, Milch-, Kakao- und Kaffeepulver, Schwarztee
Abendessen: Suppe, Brot, Hauptgericht mit Fleisch oder Geflügel, Beilagen z.B. Pommes Frites, Kartoffelbrei, Pasta, Reis, Gemüse.
Dessert: frische Früchte, Milch-, Kakao- und Kaffeepulver, Schwarztee
Für Vegetarier und Lebensmittelallergiker kann bei Voranmeldung gesondert gekocht werden.

Weitere ausführliche Informationen rund um die Bergbesteigung erhalten Sie gern auf Anfrage.